FAQ
1. Wer kann eine Empfehlung einreichen?
Jede Person, die selbst eine positive Erfahrung mit einer gynäkologischen Behandlung gemacht hat,
kann eine Empfehlung bei uns einreichen, indem sie den Gynformation-Fragebogen hier ausfüllt. Es
sollten nur die Fragen beantwortet werden, auf die aufgrund der eigenen Behandlungserfahrungen
sicher eine zutreffende Antwort gegeben werden kann.
2. Was passiert mit dem Fragebogen,
nachdem ich ihn ausgefüllt habe?
Wir werten die Fragebögen einzeln und anonymisiert in unserem Kollektiv aus, bevor wir sie
in Form einer Empfehlung auf unserer kommentierten Adressliste zur Verfügung stellen. Jede
Empfehlung wird vor Veröffentlichung von zwei Mitgliedern des Kollektivs geprüft. Es dauert
einen Moment, bis wir die Fragebögen ausgewertet haben. Wir möchten diesen Prozess nicht
automatisieren, weil es um komplexe Situationen geht und wir einen Missbrauch der Liste vermeiden
möchten.
3. Wer liest und wertet meinen Fragebogen aus?
Gynformation ist ein Kollektiv von Menschen, die eine trans-inklusive, queer-feministische,
antirassistische Haltung teilen und in unterschiedlichen Bereichen tätig sind. Wir arbeiten alle
ehrenamtlich an Gynformation und begreifen es als aktivistisches Projekt. Uns verbindet der Kampf
um selbstbestimmte gynäkologische Praxis sowie um Zugang zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen und
Informationen darüber. Wir haben alle eigene Erfahrungen mit gynäkologischen Behandlungen aus
Patient*innen-Perspektive, in unserem Kollektiv gibt es keine gynäkologisch behandelnden Personen.
Bei der Aufnahme neuer Menschen ins Kollektiv ist uns wichtig, dass
unsere grundlegenden Haltungen von allen Aktiven geteilt werden.
4. Welche Kriterien wendet Gynformation bei der Aufnahme einer
Empfehlung in das Verzeichnis an?
Diese Webseite soll jeder Person dabei helfen, möglichst
schnell die richtige Adresse zu finden.
Wir suchen nach positiven Empfehlungen und sind keine übliche
Bewertungs-Plattform zur allgemeinen
Bewertung von gynäkologisch behandelnden Personen. Wenn bei
uns ein ausgefüllter Fragebogen von
dir eingeht, gehen wir davon aus, dass du diese Person
explizit für andere empfehlen möchtest. In
einigen wenigen Fällen werden wir trotzdem auf eine Aufnahme
in unser Verzeichnis verzichten:
Wenn in einem Fragebogen vermittelt wird, dass eine
behandelnde Person dir gegenüber verbal
oder nonverbal grob übergriffig war, körperliche
Untersuchungen oder Berührungen gegen deinen
Willen durchgeführt hat oder sich dir gegenüber
diskriminierend verhalten hat, können wir im Kollektiv
entscheiden, die Empfehlung nicht in das Verzeichnis
aufzunehmen. Manchmal wird Personen erst bewusst, dass sie übergriffiges
Verhalten erfahren haben, wenn sie explizit danach gefragt werden.
Deshalb enthält der Fragebogen einige Fragen, die diese grundlegenden
Qualitäten der medizinischen Behandlung abfragen.
Der Fragebogen enthält zudem an verschiedenen Stellen Möglichkeiten, eine prinzipiell als
respektvoll und positiv erlebte Behandlung auch einzuschränken. Wir geben diese Einschränkungen
(ggf. leicht verkürzt/zusammengefasst) im Kommentarbereich der entsprechenden behandelnden Person
wieder. Eine positive Erfahrung kann von Patient*in zu Patient*in sehr unterschiedliche Kriterien
beinhalten. Es kann passieren, dass eine behandelnde Person besonders für eine bestimmte Gruppe
oder Behandlung empfohlen wird, für andere jedoch nicht. Wir arbeiten mit diesem Kompromiss, da
wir davon ausgehen, dass keine behandelnde Person perfekt ist und im Einzelfall der Zugang zu
respektvoller medizinischer Versorgung auch nur für bestimmte Personengruppen viel wert sein kann.
5. Wieso kann ich behandelnde Personen für bestimmte
Patient*innengruppen empfehlen und bei der Suche nach entsprechenden Kategorien filtern?
Du kannst auf Gynformation eine behandelnde Person ganz allgemein dafür empfehlen, dass sie sich
respektvoll, professionell und unvoreingenommen verhalten hat. Am Ende des Fragebogens hast du die
Möglichkeit, diese Empfehlung für bestimmte Personengruppen zu konkretisieren. Wir haben diese
Möglichkeit eingebaut, weil zahlreiche persönliche Eigenschaften und Zuschreibungen in der medizinischen
Behandlung zu besonderen Formen der (Mehrfach-)Diskriminierung führen können, und die Suche nach der
richtigen Praxis für diese Personen oft besonders schwierig ist.
Wer diese gruppenspezifische Einschätzung ausspricht, ist sehr wichtig: Ob eine behandelnde Person
beispielsweise für lesbische Personen empfehlenswert ist, ist für nicht-lesbische Personen nur sehr
begrenzt zu erfahren. Wir haben die Möglichkeit der Empfehlung für eine bestimmte Gruppe also an die
Bedingung gebunden, selbst dieser Gruppe anzugehören. Sprich nur über die Dinge, die du aufgrund deiner
eigenen Erfahrung beurteilen kannst.
6. Ich habe einen Fragebogen ausgefüllt, meine Empfehlung
erscheint aber nicht auf der Webseite. Welchen Grund kann das haben?
Entweder ist der Fragebogen noch in Bearbeitung durch unser Kollektiv (manchmal kann das etwas
dauern) oder wir haben entschieden, die behandelnde Person nicht in das Verzeichnis aufzunehmen,
da eine oder mehrere Informationen aus dem Fragebogen sie für Gynformation disqualifiziert. (Siehe
dazu auch Frage Nummer 4.)
7. Ich habe einen Fragebogen abgeschickt, möchte aber noch
etwas hinzufügen/verändern. Wen kann ich kontaktieren?
Bitte schicke eine Nachricht mit dem Namen der behandelnden Person und den Änderungen/zusätzlichen
Informationen an
kontakt@gynformation.de.
8. Die Person, die ich empfehlen möchte, steht bereits
auf der Liste. Soll ich trotzdem einen Fragebogen ausfüllen?
Ja! Verschiedene Personen machen verschiedene Erfahrungen und nehmen verschiedene Behandlungen
in Anspruch, deshalb helfen uns viele Perspektiven auf die gleiche behandelnde Person. Besonders
hilfreich ist ein zusätzlicher Eintrag von dir, wenn du damit eine Empfehlung für neue
Personengruppen aussprichst.
9. Gynformation empfiehlt auf der Liste eine
behandelnde Person, mit der ich schlechte Erfahrungen gemacht habe. Was kann ich tun?
Bitte schreibe uns eine Nachricht an kontakt@gynformation.de
mit dem Namen der behandelnden Person und deiner negativen Erfahrung. Wir besprechen dann im
Kollektiv und ggf. in Rücksprache mit dir per Email, ob die Person von der Gynformation-Liste
zu entfernen ist, oder ob wir deine Einschränkungen im Kommentarfeld der entsprechenden
behandelnden Person sichtbar machen. Es kann also sein, dass die behandelnde Person, mitsamt
der Einschränkungen, weiterhin als Empfehlung für bestimmte Personengruppen oder Behandlungen
auf der Liste erscheint. Keine behandelnde Person ist perfekt und gerade in Gegenden, wo es
nicht viele gynäkologische Praxen zur Auswahl gibt, kann die Empfehlung dennoch einzelnen
Menschen hilfreiche Informationen liefern.
10. Mir fehlt etwas bzw. mich stört etwas an
dem Fragebogen oder der Webseite. Wohin kann ich mein Feedback richten?
Wir freuen uns über konstruktives Feedback an kontakt@gynformation.de.
Wir befinden uns aktuell in der BETA-Phase und arbeiten noch an vielen Stellen. Deine
Anmerkungen und Korrekturen sind für uns deshalb sehr hilfreich.
11. Ich habe eine Erfahrung mit sexueller Gewalt/Übergriff bei der
gynäkologischen Behandlung gemacht. An wen kann ich mich wenden?
(Versuchte) sexuelle Übergriffe und sexuelle Nötigung sind Straftaten, die bei
jeder Polizeistelle
angezeigt werden können. Du kannst dich auch von einer Person, der du vertraust, begleiten lassen.
Bei Beschwerden über Ärzt*innen kannst du dich außerdem an die
Beschwerdestelle der Ärztekammer
deines Bundeslandes wenden. In Hessen gibt es eine Ombudsstelle für Fälle von Missbrauch in ärztlichen Behandlungen.
Andere Bundesländer haben eine solche Ombudsstelle leider nicht eingerichtet. Leider
sind wir als Kollektiv nicht qualifiziert, in diesen Fällen kompetente rechtliche oder
psychologische Beratung zu übernehmen.
12. Ich bin selbst als behandelnde Person tätig und bin
auf der Webseite genannt. Wie kann ich meinen Namen wieder entfernen lassen?
Dein Name befindet sich hier, weil eine*r deiner Patient*innen dich empfohlen hat.
Es ist schade, dass du nicht mehr auf Gynformation auftauchen möchtest, aber natürlich
respektieren wir diesen Wunsch. Bitte schicke eine Nachricht an
kontakt@gynformation.de,
gern auch mit Angabe eines Grundes.
13. Ich bin als behandelnde Person tätig und würde
gern auf Gynformation aufgenommen werden. Was kann ich tun?
Es gibt leider keine Möglichkeit, sich selbst auf die Webseite setzen zu lassen.
Gynformation arbeitet ausschließlich auf Grundlage der Erfahrungen und Empfehlungen von
Patient*innen.
14. Ich habe Lust, regelmäßig bei Gynformation
mitzumachen. Welche Möglichkeiten gibt es?
Gynformation braucht sehr unterschiedliches Wissen/Fähigkeiten/Erfahrungen. Die Möglichkeiten,
sich einzubringen sind also sehr vielfältig und wir freuen uns über Anregungen und Engagement.
Voraussetzung ist, dass du persönlich Erfahrungen mit gynäkologischen Behandlungen gemacht
hast und die
Grundhaltung unseres Kollektivs teilst. Wir arbeiten
aus Patient*innen-Perspektive und nehmen daher keine gynäkologisch behandelnden Personen auf.
Je größer das Erfahrungsspektrum der Menschen ist, die an Gynformation mitarbeiten, desto besser
können die Realitäten der gynäkologischen Behandlung abgebildet und mitbedacht werden.
Aus diesem Grund wollen wir besonders Menschen in unserem Kollektiv willkommen heißen, die selbst
Diskriminierung(en) erfahren und Lust haben bei uns mitzumachen. Wir arbeiten
alle ehrenamtlich an Gynformation und begreifen es als aktivistisches Projekt. Wir befinden uns
aktuell in der Aufbau-Phase und sind noch dabei, unsere internen kollektiven Strukturen zu finden.
Daher sollten Neuzugänge in dieser Phase dazu bereit sein, mit uns diese Strukturen auszubauen und
in regelmäßigem Kontakt zu stehen. Später wird sich der Arbeitsaufwand je nach individuellen
Kapazitäten frei gestalten lassen.
Aktuell haben wir konkreten Bedarf zur Unterstützung bei folgenden Fragen/Aufgaben:
- Autor*innen für themenspezifische Artikel auf unserem Blog
Wir freuen uns, wenn du eine Email an kontakt@gynformation.de schreibst und kurz erklärst, wer du bist und wieso und in welchem Umfang du dich bei Gynformation einbringen möchtest.